Myanmar liegt in Südostasien und grenzt an Thailand, Laos, die Volksrepublik China, den Nordosten Indiens, Bangladesch und den Golf von Bengalen. Für viele Leute ist das Land unter dem ehemaligen Namen Burma bekannt. 

Der Vielvölkerstaat

Myanmar ist ein Vielvölkerstaat mit ca. 53 Mio. Einwohnern, die auf 135 ethnische Völker verteilt sind. Die einzelnen Völker sprechen ihre eigenen Sprachen. Englisch ist die Handelssprache. Amtssprache ist die birmanische Sprache. Die folgenden Völker machen den grössten Bevölkerungsanteil aus:

  • 68% Burmesen (Bamar)
  • 9% Shan (Shan)
  • 7% Karen (Karen)
  • 4% Rakhine (Arakan)
  • 3% Chinesen (Chin)
  • 2% Inder
  • 2% Mon (Mon)
  • 5% andere

Grandiose Landschaften

Wer das Land bereisen möchte, erwarten grandiose Landschaften und uralte Tempel. Im Westen öffnet sich eine wunderbare Inselwelt, im Osten erhebt sich das Shan-Hochland, im Norden setzt der beeindruckende Berg Hkakabo Razi mit den Ausläufern des Himalayas dem Land seine Grenzen und im Süden die Andamanen-See des Indischen Ozeans. Das Wahrzeichen Myanmars ist der Shwedagon Paya, ein Prachtbau in der Stadt Yangon. Sein Äusseres ist mit rund 60 Tonnen Blattgold verziert und mit einem 76-Karat-Diamanten gekrönt. Der Bau symbolisiert die reinen Lehren Buddhas. Ebenso beeindruckend ist die ehemalige Hauptstadt Bagan, auch die Stadt der Tempel genannt. Die weitläugie Anlage enthält über 2000 Sakralbauten aus vier Jahrhunderten.

Trotz der spektakulären Natur und der interessanten Kultur wird dieses Land noch nicht stark von Touristen bereist. Dies liegt daran, dass sich der Staat noch immer von der jahrelangen Militärdiktatur erholt und noch von ungelösten Konflikten behrrescht wird. 

Land der Konflikte

Myanmar war von 1988 bid 2010 eine Militärdiktatur, die unter dem Namen «Staatsrat für Frieden und Entwicklung» bekannt war. Das Militär konnte seine Macht jahrelang mit Verweis auf die fehlende Verfassung ausüben. Ab 1993 wurde über eine neue Verfassung beraten, welche trotz ihrer Nachteile im Jahr 2008 in Kraft getreten ist. Leider schriebt diese dem Militär immer noch Vorrechte vor. So müssen ein Viertel der Parlamentsmandate an Militärangehörige vergeben werden.

Unter der Militärdiktatur hat der Bildungssektor stark gelitten. Hochschulen wurden vorübergehend oder ganz geschlossen. So konnten Studentenaufstände und die Kritik einer intellektuellen Elite verhindert werden. Die Meinungsfreiheit war stark eingeschränkt.

Trotz der langsamen Demokratisierung des Staates bestehen noch immer viele Konflikte. So werfen Menschenrechtsorganisationen der Regierung und dem Militär Menschenrechtsverstöße wie Zwangsarbeit, Zwangsräumung von Dörfern, Folter, Vergewaltigungen und Einsatz von Kindersoldaten in den bis heute andauernden Kämpfen gegen Aufständische vor. Unter diesen Verstössen leiden Minderheiten wie die Karen und die Rohingya.

Myanmar – das Entwicklungsland

Die langsam abklingende Diktatur hat aber auch die Entwicklung des Landes stark gehemmt. Die Infrastruktur ist grössten Teils sehr schwach. Laut Weltbank verfügte im Jahr 2018 nur jeder dritte Einwohner Myanmars über einen Stromanschluss. Das Strassennetz ist ähnlich schlecht entwickelt. Diese Entwicklungshemmung hängt stark mit den internationalen Handelsblockaden während der Diktaturzeit zusammen. Durch die langsam beginnende Demokratisierung lösen sich diese Blockaden auf und ermöglichen dem Land Schritt für Schritt einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Hier kann das Projekt CVT Myanmar einen besonders wichtigen Beitrag leisten. Gut ausgebildete Arbeitskräfte können für die Wirtschaft des Landes nur von Vorteil sein. Ebenso kann es helfen den zerstörten Bildungssektor wieder Aufzubauen.